Infos zur Fotografie, Naturkundlichen Themen und interessanten Ereignissen

Februar 2013: Lausitz/Sachsen ( Dank an Vanessa Kudwig)

 

Presseinformation Kontaktbüro "Wolfsregion Lausitz"                                                                                 12.02.2013

Räudeerkrankung bei Wölfen

In letzter Zeit wurden wiederholt Fragen zum Räudebefall bei Wölfen und daraus resultierenden, möglichen Gefahren für den Menschen an das Kontaktbüro herangetragen. Die Räude ist eine durch Milben hervorgerufene Hauterkrankung, die relativ häufig bei Füchsen auftritt und von diesen auch übertragen wird. Eine Ansteckung von Haustieren, seltener auch Menschen, ist zwar möglich, lässt sich jedoch gut behandeln.

Räudemilben sind Parasiten, die sich in die Haut eingraben, was zu starkem Juckreiz und oft Aufkratzen der betroffenen Hautstellen führt. Befallene Tiere haben einen schlechten Fellzustand, durch das ständige Kratzen entstehen kahle Stellen an verschiedenen Körperteilen, z.B. am Rücken und am Schwanz. Dies kann zu Problemen bei der Regulierung der Körpertemperatur und einer allgemeinen Schwächung des Tieres führen. Im fortgeschrittenen Stadium können betroffene Tiere eine verzögerte Fluchtreaktion zeigen, sie verhalten sich jedoch gegenüber dem Menschen nicht aggressiv.

Die Räude ist keine meldepflichtige Krankheit und tritt bei Wildtieren immer wieder in Schüben auf. Die Anfälligkeit an der Räude zu erkranken und der Krankheitsverlauf sind abhängig von der Immunabwehr des betroffenen Wildtieres. Insbesondere bei sehr jungen oder bereits geschwächten Tieren kann die Krankheit tödlich verlaufen. Tiere mit gesunder Konstitution können die Krankheit jedoch auch ausheilen.

Anhand von Sichtungen und Fotos wird vermutet, dass im Nochtener Wolfsrudel derzeit zwei Welpen an Räude erkrankt sind. Aktuelle Fotofallenaufnahmen belegen, dass beide Elterntiere des Rudels bisher jedoch keine Symptome einer Räudeerkrankung zeigen. In den anderen sieben sächsischen Wolfsrudeln ist aktuell kein derartiger Fall bekannt.

Da Wölfe streng geschützt sind und der Verlauf der Krankheit nicht zwingend mit dem Tod des betroffenen Tieres enden muss, besteht gegenwärtig kein besonderer Handlungsbedarf. Sichtungen von Wölfen sollten an die bekannten Stellen des Wolfsmanagements gemeldet werden. Bei gemeldeten Verhaltensauffälligkeiten wird die Situation durch Experten vor Ort eingehend geprüft und dann entschieden, ob gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen werden müssen.